Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Es ist einfach nur ärgerlich, wenn man zwar mehr als ordentlich gespielt hat, aber am Ende trotzdem mit leeren Händen dasteht. Der Extremfall war sicherlich unsere bittere Niederlage gegen RW Cuxhaven, aber auch gegen Harsefeld wäre zumindest eine Punkteteilung "gerecht" gewesen. Aber beim Fußball geht es nicht um "Gerechtigkeit", sondern um das berühmte eine Tor mehr. Und genau da liegt bei uns der "Hase im Pfeffer". Selbst gegen ein Spitzenteam, wie es Harsefeld ist, haben wir gut ausgesehen und waren phasenweise sogar tonangebend. Gegen den Zweiten der aktuellen Tabelle zeigten sich unsere Schlossparkkicker von Beginn an hoch konzentriert, taktisch diszipliniert und angriffslustig. Da die Platzherren natürlich auch nicht hinten drin standen, bekamen die Zuschauer ein abwechslungsreiches Kräftemessen auf gutem Landesliganiveau zu sehen. Bis zum Seitenwechsel sollte zwar kein Tor fallen, aber die Möglichkeiten wären auf beiden Seiten da gewesen. Die erste wirklich gute Gelegenheit hatte Bastian Reiners in der 13., als er kurz vor Dushan Pavlov, dem TUS-Keeper, an den Ball kam und diesen überlupfte. Die Pille fiel am linken Pfosten runter, aber Luca Bischoffs Bemühungen, das Ding über die Linie zu bugsieren, blieben erfolglos. Weitere 13 Minuten später rettete Pavlov mit einer Glanzparade seine Mannen vor dem drohenden Rückstand. Nach einer Bischoff-Ecke hatte das Spielgerät als Aufsetzer den Strafraum durchquert und in Micha Langreder den passenden Adressaten gefunden. Micha zog mit vollem Risiko volley ab, doch der glänzend aufgelegte Pavlov konnte per Faustabwehr parieren. Doch auch die Platzherren waren nicht untätig und so erhielt Patrick Mannig, eigentlich Torhüter unserer 2. Herren, mehrfach die Gelegenheit sich auszuzeichnen. Insbesondere in der Schlussphase des ersten Durchgangs war er gerade noch rechtzeitig zur Stelle, um die Kugel vor der heranstürmenden Nr. 9 Harsefelds, Pascal Schawaller, wegzuschlagen. Beide Teams hatten bis zum Pausenpfiffs einige Chancen gehabt, das Unentschieden nach 45 Minuten ging völlig in Ordnung.
Leider sollte es dabei nicht bleiben. Sofort nach dem Wiederanpfiff nahm das Unheil seinen Lauf. Es war wohl eine Unstimmigkeit in unserer Innenverteidigung gewesen, die es Dennis Osuch ermöglichte, frei von der Strafraumgrenze aus abzuschließen. Das 1:0 (46.) verdauten unsere Jungs zwar erstaunlich gut und mit etwas Glück hätte in der 47. auch der Ausgleich fallen können, aber ein Abschluss von halbrechts ging links am TUS-Gehäuse vorbei. Ein Janssen-Foul bescherte der Heimmannschaft in der 51. einen Freistoß. Harsefelds Florian Nagel legte sich den Ball unmittelbar vor der linken Strafraumecke zurecht und zirkelte die Kugel mit links ins Netz. Zwei Gegentore innerhalb von nur 5 Minuten sind nicht unbedingt gut für die Moral, aber man kann unserer Mannschaft diesbezüglich keinerlei Vorwürfe machen. Mit etwas Glück und Bastian Reiners hätte es in der 51. noch mal spannend gemacht. Basti hatte ein kurzes Solo zum 16er gestartet, in aussichtsreicher Position den Abschluss gesucht, aber natürlich - wie könnte es auch anders sein - hatte ein Gegenspieler den Ball noch zur Ecke abfälschen können. In der 60. konnte sich der Gastgeber bei seinem Keeper bedanken, denn der wehrte mit einer Glanzparade einen fulminanten Freistoß von Mirko Radtke ab und bewahrte sein Team so vor dem Anschlusstreffer. Harsefeld seinerseits hatte in der 67. eine gute Möglichkeit durch Florian Nagel. Der Torschützen des 2:0 hatte sich am 16er durchgesetzt, war dann aber an unserem Torwart, Patrick Mannig, hängengeblieben.
Im Anschluß erarbeiteten sich unsere Schlossparkkicker ein zählbares Chancenplus. Bei einem Radtke-Freistoß in der 76. zum langen Pfosten flog Etelsens Angreifer (Petzold?) denkbar knapp am Ball vorbei. Drei Minuten später kam der gerade eingewechselte Alex-Christian Ruf im Strafraum zum Schuss - Aussennetz! In der 81. probierte Alex es erneut, dieses Mal links vorbei. Kurz darauf war Ruf als Vorbereiter aktiv. Von der rechten Strafraumecke aus hatte er den Ball in den Fünfmeterraum durchgesteckt, wo Bastian Reiners zwar noch versuchte, der Kugel per Fußspitze Richtung, Geschwindigkeit und Drall zu geben, doch der Keeper hatte aufgepasst und so blieb es beim 2:0 Sieg für Harsefeld.
Trotz der neuerlichen Niederlage bin ich sicher, dass wir noch Punkte holen werden, wenn wir weiter so spielen wie gegen Harsefeld.
Eine kleine Bemerkung am Rande: Bei Siegen macht mir auch das Berichteschreiben mehr Spaß!