Keinen Grund zu Klagen ...
hatten die Fans der Schlossparkkicker gestern beim Spiel gegen die Gäste aus Stade. Bestenfalls in der Anfangsphase der Partie befand sich der VfL auf Augenhöhe mit unseren Jungs, doch dann hatten sich die Platzherren gefunden und waren dem Gegner fortan in allen Belangen überlegen. Während Stade in der ersten halben Stunde bestenfalls zwei Halbchancen vorzuweisen hatte, hätten insbesondere Simon Pals, der die Pille knapp links am Tor vorbeigeschoben hatte (7.), Bastian Reiners, dessen Schuss von der rechten Strafraumecke im Toraus gelandet war (21.) oder Nico Meyer, der aus 8 m am Gästetorwart gescheitert war (24.), für eine frühzeitige Führung der Schlossparkkicker sorgen können. Doch kaum hatte eine Zuschauerin das Geschehen mit den Worten "... irgendwie hat man nicht den Eindruck, dass die mal ein Tor schießen ..." kommentiert, da wurde sie auch schon eines Besseren belehrt. Daniel Janssen hatte einen Freistoß hoch in den 16er gebracht, der vom Scheitel des Staders Dammann unbeirrt seinen Weg zu Simon Pals finden sollte. Pals behielt am zweiten Pfosten die Ruhe, brachte die Pille unter Kontrolle und ließ dem VfL-Keeper, Adthe Ramuka, aus ca. 6 m keine Abwehrchance. Also 1:0 (29.)!
Damit schien der Bann gebrochen. Während von Stade kaum noch etwas zu sehen war, legten die Schlossparkkicker durch Luca Bischoff in der 36. nach. Wieder war es ein Janssen-Freistoß, mit dem - nahezu vom selben Ort wie beim Führungstreffer getreten - das 2:0 eingeleitet wurde. Erneut kam das Spielgerät im hohen Bogen in den Strafraum geflogen, doch dieses Mal gab es zunächst etwas Getümmel am 5er, bevor es schließlich Luca Bischoff gelang, die Kugel zum 2:0 über die Linie zu bugsieren (36.). Keine 180 Sekunden später hätte Luca nach Meyer-Zuspiel sogar nachlegen können, doch die Fußspitze eines Gegenspielers verhinderte den Doppelschlag Bischoffs. Aber allzu traurig dürfte der Stürmer nicht gewesen sein, denn schließlich war es sein Eckball, der schließlich zum 3:0 (44.) geführt hatte. Die Ecke war vom Stader Jannik Holthusen zu Daniel Janssen gelenkt worden, der auch sofort aus etwa 6 m den Abschluss gesucht hatte. Zwar konnte Ramuka den Schuss parieren, doch der Abpraller landete vor den Füßen von unserem Christopher Petzold, der in klassischer Abstaubermanier die Pille über die Linie drückte.
Normalerweise sollte bei einem 3-Tore-Vorsprung nichts mehr anbrennen. Aber in dieser Saison haben unsere Jungs bereits mehrfach gezeigt, dass man selbst dann noch für Spannung sorgen kann ...
Und vielleicht hätte die Begegnung auch tatsächlich noch eine unglückliche Wendung nehmen können, wenn die Stader ihre Riesenmöglichkeit in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs hätten nutzen können! Kurz vor der Strafraumgrenze war Güldensterns Rabie Mselmi von zwei Abwehspielern bedrängt zu Boden gegangen und hatte so für seine Farben einen Freistoß herausgeholt. Luca Dammann hämmerte die Kugel aus ca. 18 m zwar in die Mauer, kam aber erneut in Ballbesitz und spielte links raus auf Ali Demirelli. Dessen scharfen Abschluss konnte unser Mann zwischen den Pfosten, Daniel Büchau, zwar mit den Füßen abwehren, aber dies eröffnete Jeremy Faruke eine Nachschussmöglichkeit aus vielleicht 7 m. Büchau war schon geschlagen, aber Mirko Radtke stand goldrichtig mitten im Tor auf der Linie und konnte den Einschlag verhindern. Für mich eine Schlüsselszene des Spiels. Danach war sofort Pause und wir konnten das 3:0 mit in die Kabine nehmen.
Eigentlich hatte ich für die zweite Hälfte mit einem Sturmlauf Stades gerechnet, aber es war bestenfalls ein laues Lüftchen. Der VfL versuchte es immer wieder mit langen Bällen, kam aber bestenfalls zu der ein oder anderen Halbchance. Etelsen hatte eindeutig die besseren Chancen (z.B. Jarno Blicker und konnte nach einer Stunde verdient auf 4:0 erhöhen. Der einzige Treffer übrigens, dem keine Standardsituation vorausgegangen war. Luca Bischoff hatte mit einem zielgenauen Steilpass Bastian Reiners in Szene gesetzt, der schließlich frei vorm Keeper die Nerven behielt und schön mit dem linken Aussenrist die Pille an Ramuka vorbei in die Maschen schlenzte. Unmittelbar zuvor hatte übrigens Mirko Radtke eine sehr gute Kopfballchance nach Ecke ausgelassen.
Ich wage die Behauptung, dass wir bis zum Schluss dem nächsten Treffer näher waren als der Gegner. Endlich mal ein langweiliges Spiel!