Auf diese Leistung kann man zwar nicht stolz sein, aber man darf sich glücklich schätzen
Von Beginn an hatte ich den Eindruck, als hätte jeder unserer Spieler eine 20-kg-Kugelhantel am Mann. Es fehlte einfach an Frische. Klar, das intensive Flutlichtspiel am Mittwoch in Hagen mag vielen Akteuren noch in den Knochen gesteckt haben, aber irgendwie war es wohl auch Kopfsache. Jedenfalls bekamen die Zuschauer eine ziemlich zähe Partie zu sehen, bei denen die Höhepunkte an einer Hand abzuzählen waren (vielleicht auch an zweien ).
Wahrscheinlich hatte nicht nur ich mit einer relativ einseitigen Begegnung gerechnet, aber davon konnte nicht die Rede sein. Die Gastgeber machten defensiv ihre Sache ordentlich und zwangen innerhalb der ersten fünf Minuten unseren Keeper, Cedric Dreyer, gleich zweimal zum Eingreifen, dazu kam noch ein Lattentreffer. Auf unserer Seite hatte m.E. ein Außenrist-Schuss von Kevin Bähr aus spitzem Winkel, der letztlich aber am langen Pfosten vorbei im Aus landete (12.) noch das größte Torpotenzial. Zu einer wirklich gefährlichen Szene in unserem 16er kam es erst wieder in der 25. Aber die hatte es in sich! Glücklicherweise konnte Dreyer den 16-m-Schuss aus der Drehung von Niklas Heitmann reaktionsschnell zur Ecke abwehren. Auch wenn vier Minuten später Linus Meyer mit einem Kopfball nach Bähr-Flanke den Worpsweder Schlussmann prüfte, waren die Gastgeber dem Führungstreffer näher als wir! Aber was soll's, die Führung erzielten trotzdem unsere Schlossparkkicker - und das mit einem für dieses Spiel bemerkenswert schönen Spielzug! Kevin Bähr hatte Nils Koehle über links auf die Reise geschickt, der im richtigen Moment mit einem Pass in die Mitte Patrick Ehrhardt bediente. Energisch setzte sich Patrick gegen gleich zwei Gegenspieler durch und schaffte es auch noch, den langen Pfosten anzuvisieren und die Pille rechts am Keeper vorbei über die Linie zu schieben. Das war definitiv einer der wenigen echten Höhepunkte dieser Begegnung! Wer nun geglaubt hatte, damit sei der Knoten geplatzt, sah sich alsbald getäuscht, unser Spiel wurde nur geringfügig besser (vermutlich waren die 20-kg-Kettlebells durch solche mit nur 10 kg Gewicht ausgetauscht worden ).
Doch Scherz beiseite, bis zum Pausenpfiff tat sich nichts Berichtenswertes mehr und so ging es mit dieser knappen Führung in die Halbzeit. Entschieden war da noch gar nichts! Zwischen der 60. und 75. Minute kam Worpswede in den Genuss zahlreicher Freistöße, die zwar nichts einbrachten, aber das weiß man ja vorher nicht. Aus dem Spiel heraus gab es dagegen so gut wie gar keine echten Chancen mehr für den Tabellenletzten. Wir hatten zwar einige Möglichkeiten, spielten diese aber nicht konsequent zu Ende. So auch in der 77. Minute, als wir zu zweit auf das gegnerische Gehäuse zumarschierten und trotzdem der Erfolg ausblieb. Als schon kaum noch jemand mit einem weiteren Treffer gerechnet hatte, passierte es doch noch. Nils Koehle konnte zunächst den Ball behaupten, passte dann nach innen auf den von der Bank gekommenen Marcel Siegler, der ihm das Spielgerät sofort in den Strafraum hinein zurückspielte. Nils war abgebrüht genug und verwandelte zum entscheidenden 0:2. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 87 Minuten gespielt, der Sieg war uns also kaum noch zu nehmen. Auch der Schiedsrichter wollte sich das Gekicke wohl nicht länger als nötig ansehen, zumindest beendete er die Begegnung sofort nach Ablauf der regulären Spielzeit.
Damit waren auf jeden Fall die nächsten 3 Punkte im Sack, auch wenn das Spiel kein Landesliganiveau hatte.