Ein Sieg, mit dem die Wenigsten gerechnet haben dürften!
Die zahlreichen Zuschauer, die sich das Derby am Freitagabend in Ottersberg unter Flutlicht angesehen haben, bekamen eine kampfbetonte Partie geboten, die bis zum Abpfiff spannend war. Von Beginn an war zu erkennen, dass beide Teams auf Sieg spielten. Auf das häufig praktizierte langweilige Ballgeschiebe vor dem eigenen Strafraum wurde weiterstgehend verzichtet, stattdessen bemühten sich die Kontrahenten das Mittelfeld bei eigenem Ballbesitz möglichst schnell zu überbrücken und so gab es viele Strafraumszenen auf beiden Seiten zu bewundern. In der 5. Minute konnte unser Christopher Petzold eine stramme Hereingabe von Anis Souaifi gerade noch rechtzeitig ins Toraus grätschen, sonst wäre vermutlich Boris Vöge rechtzeitig als Vollstrecker zur Stelle gewesen. Wir waren zwar auch nicht faul, mussten uns zunächst aber mit einigen Halbchancen zufrieden geben. Aber das änderte sich gegen Ende der ersten Viertelstunde, als Kevin Bähr energisch über die linke Seite nach vorne strebte und kurz vor der Grundlinie die Pille in den 16er brachte. Hier stand Hauke Wortmann goldrichtig, legte sich das Leder zurecht und lochte mit links am kurzen Pfosten ein (15.). Ottersberg antwortete mit ungestümen Angriffen, die aber dank unserer gut stehenden und hart arbeitenden Defensive spätestens bei Joel David Schulz, unserem Keeper, ein unrühmliches Ende fanden. Ja, die Platzherren waren feldüberlegen, aber auch wir hatten Einschussmöglichkeiten, so z.B. durch Luca Homann, der in der 32. Min. Ottersbergs Torwart aus der Distanz prüfte und auch in der Folgeminute hätte unser 2. Treffer fallen können, doch Linus Meyer scheiterte am Schlussmann George-Costin Iordache. Auf der Gegenseite machte es Alex Neumann auch nicht besser, er war ca. drei Zeigerumdrehungen später an unserem Keeper hängengeblieben. Bis zum Pausenpfiff sollte nichts Zählbares mehr passieren, also ging's mit unserer knappen Führung in die Kabinen.
Im zweiten Durchgang hatten die Schlossparkkicker zunächst die Hosen an. In der 48. Min. probierte Wortmann es aus ca. 17 m, doch sein Abschluss war zu schwach, um den Torwart Ottersbergs vor Probleme stellen zu können. Aber es war wahrscheinlich auch nur ein Testballon, denn noch in derselben Minute gab's den nächsten Versuch aus vergleichbarer Position, dieses Mal aber mit Erfolg! Ein Zuspiel von Simon Pals versenkte Hauke mit einem 15-m-Flachschuss zum 0:2 in der Box. Für Ottersberg eine klassische kalte Dusche! Aber es war natürlich noch fast eine komplette Halbzeit zu spielen und somit hatten die Platzherren noch Zeit genug, um die Partie zu drehen. Schon in der 51. Min. war Ottersberg dem Anschlusstreffer verdammt nahe, aber letztlich behielt unsere Abwehr nach einem Querpass oder Abschlussversuch von halbrechts mit anschließendem Gewühl im Fünfmeterraum die Oberhand und konnte die kritische Situation bereinigen. Mich erinnerte die Begegnung doch zusehends an unseren Heimsieg gegen Hagen/Uthlede vom vorhergehenden Wochenende, auch hier hatten wir uns gegen einen spielstarken Gegner mit überragender Moral gewehrt und letztlich den Sieg eingefahren. Aber soweit war es natürlich noch lange nicht und schließlich sollte es tatsächlich auch noch mal so richtig eng werden...
Nachdem unser Luca-Simon Homann in der 66. Min. noch die nötige Zielgenauigkeit vermissen ließ (sein Abschluss aus etwa 20 m war deutlich übers Tor gegangen), hatte auf der anderen Seite Ottersbergs Niklas Isserstedt mit einem Versuch aus vielleicht 18 m, den er als Aufsetzer auf's Gehäuse gebracht hatte, mehr Glück. Unser Schulz machte sich zwar lang, konnte den Anschlusstreffer aber nicht verhindern. Nach dem 1:2 (67.) gaben die Wümmekicker natürlich noch mal alles, aber unsere Schlossparkkicker hielten bravourös dagegen. Eine Schrecksekunde galt es allerdings noch zu überstehen, denn in der 80. Min. war der Ottersberger Sengül von unserem Justing Gericke attackiert im Strafraum zu Fall gekommen. Die Platzherren hofften auf einen Elfmeter, aber der gut postierte Schiedsrichter hatte die Szene anders bewertet und so ging es ohne Pfiff weiter. Von einigen durchaus sehenswerten Nadelstichen einmal abgesehen, beschränkten sich unsere Jungs in der Schlussphase nur noch auf die Defensive und machten den Wümmekickern das Angreifen schwer.
Als Randnotiz soll nicht unerwähnt bleiben, dass der bereits mit Gelb vorbelastete Spielführer der Platzherren, Artur Janot, noch in der 90.+3 nach Foul an Daniel Janssen mit Gelb-Rot vom Platz geschickt wurde. Drei Minuten später war Schluss und auf Seiten der Schlossparkkicker wurde die Anspannung von minutenlangem Jubel über diesen hart erkämpften Derbysieg abgelöst.