Gut, dass ich nicht dabei sein konnte, andernfalls hätte sich meine Lebenserwartung vermutlich deutlich verkürzt!
Wenn man 4 Tore schießt und dennoch verliert, ist die Ursache eigentlich schnell ausgemacht. Aber mein Informant versicherte mir sehr glaubhaft, dass wir es nach unserem 3:4 trotz etlicher Hochprozenter schlicht versäumt hätten, den Sack zuzumachen. So gesehen, hat wohl auch die Abteilung Attacke ihr Scherflein zu dieser extrem bitteren Niederlage beigetragen. Natürlich, derartige Schuldzuweisungen sind ohnehin nicht hilfreich, ich hätte sie mir also auch sparen können, aber irgendwie frage ich mich schon, wie es zu dieser Katastrophe kommen konnte. Die Gastgeber dürften das natürlich ganz anders sehen und von einem hochverdienten Heimsieg nach glorreichem Kampf sprechen. Eben alles eine Frage der Perspektive (fühlt sich trotzdem Sch... 💩 an).
Verzichten wir also fürderhin besser auf Emotionen und halten uns an schnöde Tatsachen.
Ein Patzer im Spielaufbau bescherte uns früh den Rückstand durch Cuxhavens Nr. 7 Hero Ferlemann, der frei vorm Tor zum Abschluss kam und Cedric Dreyer, unseren Mann zwischen den Pfosten, bei seinem 1:0 (7.) alt aussehen ließ. Aber dann durften sich die Schlossparkkicker dank Hauke Wortmann über ein Zwischenhoch freuen, denn der sorgte mit einem Doppelpack zunächst für den 1:1-Ausgleich (12.) nach Flanke von links und dann auch noch für unsere 1:2-Führung infolge einer kurzen Ecke (19.). Lange währte die Freude unsererseits allerdings nicht, denn nur 7 Min. später führte ein folgenschwerer Stellungsfehler zum neuerlichen Gleichstand der Platzherren durch Aaron Schulz und nur drei Zeigerumdrehungen später drehte RW die Partie sogar mithilfe einer Ecke. Wir hatten es nicht geschafft, den zweiten Ball zu klären und so durfte sich Cuxhavens Neuner Jan-Michel Matthee als Schütze des 3:2 feiern lassen. In der ersten Halbzeit waren bisher Tore im Minutentakt gefallen, sowohl hüben wie drüben, und so konnte es kaum verwundern, dass wir vor der Pause sogar noch das 3:3 erzielen konnten. Neo Buttgereit hatte dank einer Kombination mit Luca Bischoff in der 33. Min. für den neuerlichen Gleichstand gesorgt, der dann überraschenderweise sogar bis zum Halbzeitpfiff Bestand haben sollte.
Im zweiten Durchgang neigte sich das Zünglein an der Waage zunächst zu unseren Gunsten. Ein Spielzug über Neo Buttgereit und Hauke Wortmann hatte Linus Meyer in Ballbesitz gebracht, der mit einem 20-m-Schuss für das 3:4 (48.) sorgen konnte. In den Folgeminuten hätten wir - wie bereits oben erwähnt - dreimal das Ergebnis weiter nach oben schrauben können bzw. müssen, aber sowohl Hauke, Linus als auch Luca konnten ihre Großchancen nicht nutzen. Und so nahm das Schicksal seinen Lauf: Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld traf Aaron Schulz mit seinem 2. Treffer zum 4:4 (73.) und nur drei Minuten später erzielte Jan-Michel Matthee den 5:4-Endstand und reihte sich damit als Dritter in die Reihe der Doppeltorschützen ein.
Die Tatsachen, dass wir lange im Stau gestanden hatten, weswegen die Begegnung erst mit 30-minütiger Verspätung angepfiffen werden konnte und dass wir kurzfristig auf Kunstrasen spielen mussten, taugen kaum als Entschuldigung für diese unfassbare Niederlage.