Ein Sieg wäre unverdient gewesen, freuen wir uns also über die Punkteteilung!
Dieses Derby hatte zwei Halbzeiten. Unseren Schlossparkkickern gehörte der erste Durchgang, der zweite ging eindeutig an die Gäste von der Wümme. Insofern geht die Punkteteilung auch in Ordnung. Es waren noch keine 9 Minuten gespielt, als Ottersbergs Keeper Leon-Paul Seeger bereits die Pille aus dem Netz holen musste. Christopher Petzold hatte sich bei einer Wernicke-Ecke am langen Pfosten sauber von seinem Gegner gelöst und die Kugel als Aufsetzer über die Linie geköpft. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob nicht der Ottersberger Can Sengül noch entscheidend am Ball gewesen ist. Wie auch immer, der Torschütze trug auf jeden Fall die Rückennummer 23!
Leider musste Petzi nur 13 Minuten nach seinem Führungstor ohne Fremdeinwirkung verletzt aufgeben. Wir wollen für ihn und uns das Beste hoffen. Ein längerer Ausfall unseres kopfballsicheren Spielführers wäre jedenfalls nur schwer zu kompensieren ...
Dass wir die Führung nicht mit in die Pause nehmen konnten, war schon ziemlich unglücklich. Es lief bereits die 3. Minute der Nachspielzeit von Halbzeit eins, als unser Julian Stiehl in der gegnerischen Hälfte dem Ottersberger Boris Vöge den Ball vom Fuß spitzelte, dass Leder aber dummerweise einem Gegner vor die Füße rollte. Und dann ging alles ganz schnell. Ein Pass auf Patrick Hirsch, ein langer Ball zu Umut Ercan, eine direkte Weiterleitung per Hacke zu Can Sengül (stark abseitsverdächtig) und der Ausgleich war geschehen.
So kann's gehen. Für ein Gegentor gibt es bekanntlich nie einen guten Zeitpunkt, aber wenn es so tief in der Nachspielzeit fällt, ist es natürlich besonders schwer wegzustecken.
Die Anfangsphase im 2. Durchgang verlief ausgeglichen, wobei wir uns die Führung in der 49. hätten zurückholen können, wenn nicht müssen. Doch Luca Bischoff jagte einen von rechts geschlagenen weiten Ball Neo Buttgereits auf den zweiten Pfosten aus vollem Lauf deutlich über die Querlatte. Da war deutlich mehr drin gewesen! Wer nun dachte, diese Aktion könnte die Initialzündung für weitere Glanztaten der Schlossparkkicker sein, sah sich alsbald getäuscht. Ottersberg gab nun den Ton an, von unseren Jungs kam kaum noch etwas, selbst auf ein zügiges Herausrücken wurde zunehmend verzichtet. Waren die etwa platt?! Wenigstens defensiv standen die Platzherren nach wie vor recht stabil und ließen nur wenig zu. Und wenn doch, war Sebastian Grimm auf seinem Posten. Insbesondere in der 64. Min. verhinderte er mit einer glänzenden Fußabwehr gegen Sengül den drohenden Rückstand. Dennoch wurde die zweite Hälfte von den Gästen dominiert, die es aber nicht verstanden, aus ihrer Überlegenheit Kapital zu schlagen. Am Ende stand eine Punkteteilung, mit der wir m.E. zufriedener sein dürften als die Wümmekicker.