In einem wahren Tollhaus am Schlosspark wurde der Gegner letztlich niedergerungen! devil

Zum Start in die Landesligasaison lieferten die beiden Mannschaften zwar nicht unbedingt eine hochklassige Begegnung ab, doch an Intensität und Spannung blieben kaum Wünsche offen. Auf und neben dem Platz herrschte - insbesondere während der ersten 40 Minuten des Spiels - eine Geräuschkulisse, die mir schon fast zu viel war, aber durchaus als Indiz für die Anspannung bei Spielern und Zuschauern genommen werden kann. Es war sofort erkennbar, dass beide Teams die neue Spielzeit mit einem Sieg beginnen wollten, entsprechend furios wurde losgelegt.

Unsere Jungs erwischten Dank eines frühen Tores von Leon N. Krämer einen Traumstart. Nils Köhle hatte ein Zuspiel aus der eigenen Hälfte von Emilijan Lundraxhiu direkt in den Lauf von Leon weitergeleitet, der nach einem kurzen Sprint aus ca. 14 m Maximilian Hüster im Tor der Gäste keine Chance ließ (4.). Dummerweise ließen sich die Teutonen auch nicht lumpen und nutzten keine 3 Zeigerumdrehungen später gleichfalls ihre erste Chance zum 1:1 Ausgleich. Es war Jaari Arndt, der nach Ecke einen vom 2. Pfosten von Lüdemann zurück ins Zentrum geköpften Ball mit einer Art Scherenschlag sehenswert zu verwerten wusste. Danach hatten wir lange Zeit gegen die tief stehenden und auf Konter lauernden Gäste echte Probleme. Meistens endeten unsere Angriffsversuche am 16er in der vielbeinigen Abwehr Uelzens. Bei Ballbesitz schaltete Teutonia schnell um und wir liefen dann nicht selten hinterher. Es haperte oft an einer vernünftigen Absicherung. Gleich mehrfach rettete uns Cedric Dreyer, unser Keeper, den Allerwertesten oder wie dieser Körperteil sonst noch genannt wird. Aber auch "ruhende Bälle" sorgten für Gefahr. So z.B. ein Eckball in der 14., in dessen Folge erneut Arndt zum Abschluss kommen sollte. Doch dessen wuchtigen Kopfball aus ca. 6 Metern konnte Cedric reaktionsschnell entschärfen. Die nächste Schrecksekunde gab es 6 Minuten später und wurde durch einen Freistoß ausgelöst. Über zwei Zwischenstationen landete die Pille schließlich im Strafraum vor den Füßen des Uelzener Angreifers Lenni-Kai Winderlich, der auch sofort den Abschluss suchte. Dreyer wäre geschlagen gewesen, doch für ihn war Simon Gloger zur Stelle und klärte auf der Linie! In der 26. zeigte Cedric dann seine ganze Klasse, als er mit einer glänzenden Fußabwehr gegen den frei vor ihm aufgetauchten Winderlich die Nerven behielt und parierte. Keine drei Minuten später ein ganz ähnliches Bild. Nur war es dieses Mal Teutonias Nr. 11, Felix Lüdemann, dem unsere Abwehrspieler nur noch Geleitschutz geben konnten. Doch auch hier endete die Gefahr am Fahrgestell unseres Keepers. Natürlich hatten auch unsere Jungs einige Möglichkeiten. So z.B. in der 34., als Leon Krämer einen Querpass Christopher Petzolds mit dem Knie aus etwa 4 Metern aufs Tor gelupft hatte, Hüster aber gerade noch mit einer Hand die Pille über die Latte lenken konnte.

Gegen Ende des 1. Durchgangs ließ die Sturm- und Drangphase der Teutonia aber spürbar nach. Offenbar forderte die kräftezehrende Spielweise ihren Tribut. Jedenfalls bekamen unsere Jungs mehr Ruhe und Struktur ins Spiel und ganz plötzlich hatten sie sogar die Riesenchance, mit einer Führung in die Pause gehen zu können. Simon Gloger war nach Ansicht des Schiris vom Torwart  im 16er gefoult worden, folgerichtig erkannte der "Schwarze Mann" auf Strafstoß. Nils Köhle nahm Maß, zog ab, scheiterte mit seinem Flachschuss aber am linken Pfosten. Puh, das war angesichts des bisherigen Verlaufs eine kalte Dusche für die Fans der Schlossparkkicker!

In den zweiten 45 Minuten zeigte sich zunehmend, dass unsere Jungs offenbar über die bessere Kondition verfügten als der Gegner. War der erste Durchgang doch eher ein Spiel auf Augenhöhe, in dem wir vielleicht die etwas größeren Spielanteile hatten, der Gegner dafür aber die besseren Chancen, so änderte sich das Geschehen jetzt erkennbar zugunsten der Platzherren. Großchancen blieben allerdings zunächst aus. Erst als Simon Gloger mit Anlauf einen Einwurf in den 16er brachte, der in der Nähe des langen Pfostens mit dem Kopf von Alex-Christian Ruf genau den richtigen Adressaten finden sollte, konnte der Bock endlich umgestoßen werden. Ruf brachte seinen Kopfball als Aufsetzer zum 2:1 (70.) über die Torlinie und sorgte damit für gehörig Jubel am Schlosspark. In der 77. hätte Gloger nach Köhle-Flanke auf 3:1 erhöhen können, doch sein Kopfballversuch aus 5 m wurde von Teutonias Drewes zur Ecke abgefälscht. Die Schlussphase der Begegnung brachte dann noch eine Doppelchance für unsere Jungs. Zunächst hatte Ruf einen Köhle-Freistoß gegen die Querlatte geköpft, von wo die Pille zurück ins Feld - genau vor die Füße von Daniel Janssen - gesprungen war. Daniel scheiterte aber mit seinem Schuss am Torwart (87.).

Anschließend warf Uelzen nochmal alles nach vorn, aber wirklich gefährlich wurde es nicht mehr und so konnten wir schließlich einen knappen 2:1 Auftakterfolg feiern.

h1 trainerduo 20230805 650x484Aufgrund der deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte, ist dieser auch durchaus verdient, auch wenn das Spiel die Trainer ins Grübeln gebracht haben mag. Das obige Bild zeigt Mickelat (re) mit seinem Co Nelle noch einige Minuten nach dem Abpfiff sozusagen "schweigend ins Gespräch vertieft".