Ein Unentschieden der besseren Sorte!

Der erste Durchgang verdient das Prädikat "kurzweilig". Schon kurz nach Anpfiff zeigten die Gäste eindrucksvoll, dass sie am liebsten ihren Erfolg im Pokalachtelfinale, das sie mit 4:1 gewinnen konnten, wiederholen würden. Wir brauchten ungefähr 10 min, um ins Spiel zu finden, hätten uns aber nicht beschweren dürfen, wenn wir da schon mit 0:2 hinten gelegen hätten. Doch zuerst verballerte Tobias Böttcher aus ca. 6 m gekonnt eine von rechts gekommene Sobolewski-Flanke (3) und dann vergab eben dieser Marco Sobolewski nur 6 min später selbst eine Riesenmöglichkeit, indem er frei auf unseren herauseilenden Keeper zugelaufen war, diesen sogar schon ausgespielt hatte, aber dann - statt ins leere Tor - nur das Lattenkreuz traf.

Aber plötzlich schienen unsere Schlossparkkicker hellwach zu sein und zeigten sich von ihrer besten Seite. In der 10. kam Jarno Blicker in den Genuss eines von Harsefelds Wix abgewehrten Balls und prüfte umgehend Dushan Pavlov, den Gästekeeper, mit einem satten Schuss aus etwa 18 m. Pavlov musste da schon sein ganzes Können aufbieten, um die Pille noch aus dem Winkel fischen und zur Ecke klären zu können. Kaum 60 s später unsere nächste Großchance. Nils Koehle hatte eine Ecke hoch auf den kurzen Pfosten geschlagen und dort Christopher Petzold gefunden, dessen Kopfball leider wirkungslos am Aluminium verpuffte. Nach Chancen stand es bis zur 20. Minute also 2:2, Tore dagegen Fehlanzeige!

Doch dann ging es Schlag auf Schlag. Die Platzherren nutzten einen weiten Gloger-Einwurf, den Pavlov nur nach vorn wegboxen konnte, für die Führung. Etelsen war in Ballbesitz geblieben und so gelang es Alex Ruf schließlich, den am linken Pfosten lauernden Nico Meyer mit einer Kopfballverlängerung zu bedienen. Nico lupfte die Kugel geschickt über den Keeper hinweg zum 1:0 (20.) ins lange Eck. Harsefeld hätte durch Sobolewski eigentlich umgehend ausgleichen können, doch dessen Abschlussversuch aus etwa 15 m ging am langen Pfosten vorbei ins Toraus (22.). Drei Minuten später scheiterte Dennis Osuch mit einem 18-m-Flachschuss an Schulz. Unmittelbar danach dann das kurioseste Tor der Begegnung. Schulz hatte mit einem weiten Abschlag die Pille zur gegenüberliegenden Eckfahne geschlagen, was Pavlov unverständlicherweise dazu brachte, sein Gehäuse zu verlassen, um dort den Ball anzunehmen. Alex Ruf witterte seine Chance, lief den Keeper an und dem so unter Druck gesetzten Pavlov unterlief prompt ein Fehlpass. Koehle konnte den Ball erlaufen und versenkte die Kugel aus ca. 20 m im verwaisten Gästetor zum 2:2 (25).

Auf einen Zwei-Tore-Vorsprung hatte auf Etelser Seite wohl kaum einer zu hoffen gewagt, doch Harsefeld zeigte sich unbeeindruckt und wollte sich nicht so einfach geschlagen geben. Zweimal konnte unser Keeper noch den Anschlusstreffer verhindern. So begrub er in der 30. das Spielgerät unter seinem Körper, nachdem Tobias Böttcher von halblinks aus etwa 13 m zum Abschluss gekommen war und zwei Minuten später war er vor dem über die rechte Seite heranstürmenden Marco Sobolewski am Ball. Doch ausgerechnet bei einem Distanzschuss in der 33. hatte er das Nachsehen. Manuel Detjes hatte die Kugel flach aus etwa 18 m als Aufsetzer aufs Tor gebracht, Schulz war zwar rechtzeitig unten und hatte auch die Hände am Ball, konnte den Einschlag dennoch nicht verhindern. Natürlich gaben sich die Gäste mit dem Anschlusstreffer nicht zufrieden und drängten auf den Ausgleich, der nur zwei Minuten später fallen sollte. Nach einer Ecke war die Pille auf Umwegen vor den Füßen Sobolewskis gelandet, der aus 7 m trocken das 2:2 (35.) erzielte.  Bis zur Pause mussten wir noch 2x zittern. Das erste Mal bei einem Schuss von Harsefelds Nr. 23, den Schulz halten konnte (38.) und das zweite Mal in der 44., als Jonathan Donbombe Simba am langen Pfosten an den Ball gekommen war, diesen aber am Tor vorbei ins Aus befördert hatte.

Die zweite Hälfte war nach meinem Eindruck insgesamt nicht mehr so hochklassig wie die erste. Dennoch gab es nach wie vor etliche Möglichkeiten für beide Seiten. Insgesamt muss man aber feststellen, dass die Gäste dem Sieg näher waren als unsere Schlossparkkicker. Mehrfach hatten wir es Schulz zu verdanken, dass wir nicht auf die Verliererstraße geraten waren. Aber wir hatten immerhin einen weiteren Pfostentreffer durch Koehle (54.) zu vermelden und vermutlich wäre auch ein Elfmeterpfiff angebracht gewesen, nachdem Nico Meyer im Strafraum zu Fall gekommen war.

Ich denke, dass wir mit dem Remis gut leben können. Es sollte mich wundern, wenn Harsefeld nicht um den Aufstieg mitspielen sollte und insofern ist das heute doch eher als Bonuspunkt anzusehen. Am kommenden Samstag, 26.08., 15:30 Uhr, haben wir es mit dem nächsten Titelfavoriten zu tun. Es geht zum LSK Hansa nach Lüneburg, einem Team, das in der vergangenen Saison noch in Oberliga Niedersachsen zu Hause gewesen ist.