Ein wichtiger Sieg!

Das Ergebnis klingt eigentlich nach einer recht klaren Angelegenheit, aber so einfach war es nicht. Über die gesamte Spielzeit betrachtet war es m.E. ein Spiel auf Augenhöhe mit dem besseren Ende für uns. Wir kamen gut rein in die Partie und hatten durch Piet Niemann auch die erste erwähnenswerte Möglichkeit, doch die Flanke von links war letztlich nicht zu verwerten. Anschließend ging es einige Minuten lang munter rauf und runter, bevor uns ein Freistoß nach Foul an Ehrhardt beinahe die Führung gebracht hätte. Heusmann hatte die Pille als Aufsetzer kurz vors Tor gebracht, Wortmann war auch pünktlich zur Stelle gewesen, doch sein Versuch aus zwei Metern war von der Latte am Einschlag gehindert worden (11.). Ich hatte das Ding schon drin gesehen ... Etwas Vergleichbares hatten die Platzherren nicht anzubieten, auch wenn sie danach gleich mehrfach in der Nähe unseres Strafraums aufgetaucht waren. Allerdings hätten wir in der 19. beinahe selbst unseren Rückstand eingeleitet, als Blicker mit einem üblen Fehlpass Stades Nr. 21, Louis Gehlken, in Ballbesitz gebracht hatte. Glücklicherweise konnte unser Schlussmann, Cedric Dreyer, dem Angreifer gerade noch die Kugel vom Fuß spitzeln und so die Gefahr beseitigen. Elf Minuten später, also in der 31., sollte endlich das langersehnte Führungstor für unsere Schlossparkkicker fallen. Unser Nils Koehle war vor der Strafraumgrenze von Stades Dorian Balla sauber umgesenst worden, was der Schiri folgerichtig mit einem Freistoß geahndet hatte. Patrick Ehrhardt schritt zur Tat und beförderte die Kugel aus ca. 18 m direkt oben links in den Knick. Wahrhaft ein Treffer der Sonderklasse!  Doch die Freude währte nur ganze 6 Minuten, denn dann sollten wir plötzlich unsere soziale Ader entdecken und den Platzherren zum Ausgleich verhelfen. Jan-Luca Lange war der Pechvogel, dem aufgrund einer missglückter Ballannahme auch der Rückpass zu Dreyer misslang. Anstatt beim eigenen Keeper landete das Spielgerät vor den Füßen der gegnerischen Nr. 10, Michael Stern, der sich dieses Geschenk nicht entgehen ließ und zum 1:1 einlochte. Bis zur Pause hätte Stade durchaus sogar in Führung gehen können, aber Dreyer war sowohl in der 40. Minute, bei einem 15-m-Kracher von Louis Gehlken, als auch in der 44., bei einem Kopfballversuch aus spitzem Winkel von Mohammad S. Goodarzi, zur Stelle und hielt das Unentschieden fest. Zwischenzeitlich hätte Nils Koehle aber auch die Schlossparkkicker erneut in Führung bringen können, doch sein Abschluss in der 42. war denkbar knapp rechts am Tor vorbeigegangen und so blieb es bis zur Pause beim leistungsgerechten 1:1.

Die ersten Minuten nach dem Wiederanpfiff waren wir nach meinem Eindruck das druckvollere Team und kamen dank Hauke Wortmann, der zunächst einen abgeblockten Koehle-Ball im Fünfmeterraum behauptet hatte, um dann mit einem abgefälschten Schuss dem Stader Keeper keine Chance zu lassen, zur verdienten 1-zu-2-Führung (52.). Nach schöner Vorarbeit von Christopher Petzold hatte Hauke nur 2 Minuten später sogar das 1:3 auf dem Fuß bzw. Knie, doch Timo Haepp reagierte glänzend und faustete die Pille von der Linie.  Im Anschluss daran wurde Stade wieder stärker, sie erzielten in der 59. sogar den vermeintlichen Ausgleich, aber der Treffer wurde nicht gegeben: Abseits! Die Platzherren versuchten den Druck zu erhöhen, doch unsere Abwehr stand stabil und die Versuche aus der Distanz, so z.B. durch Gehlken in der 70., blieben wirkungslos. In der 75. scheiterte unser Daniel Janssen mit einem Vollspannschuss an Haepp, aber ansonsten hatten auch wir kaum noch zwingende Aktionen, wenn man mal von den beiden Möglichkeiten des eingewechselten Pascal Döpkes absieht (82., 86.). In der Nachspielzeit warf Stade nochmal alles nach vorn, wurde dafür aber nicht belohnt. Im Gegenteil, mit einem langen Ball von unserem bis zum gegnerischen Strafraum leitete Max Jäger schließlich den Schlusspunkt der Begegnung ein. Linus Meyer stand dort goldrichtig, brachte den Ball sehenswert unter Kontrolle und ließ Stades Schlussmann keine Abwehrmöglichkeit (90.+6). Unmittelbar danach war Schluss.

Ich hatte das Gefühl, dass unsere Jungs das Gebot der Stunde verinnerlicht hatten, denn Laufbereitschaft, Engagement und Siegeswille waren absolut erkennbar und so geht dieser Auswärtssieg auch in Ordnung.